Unter meiner Regie entstanden der Song Gelsenkirchener Alltag und der dazugehörige Videoclip, den ihr euch hier zu Gemüte führen könnt.
Hier beschreiben Gelsenkirchener Jugendliche ihren Alltag in ihrer Stadt.
Die Arbeit mit den Jugendlichen war höchst fruchtbar und hat mich wieder einmal in dem bestätigt, was ich auch in vergangenen Workshops immer wieder erfahren habe: Die härtesten vorbestraften Kids verwandeln sich in Lämmer sobald man ihnen das Gefühl gibt, beachtet und wertgeschätzt zu werden.
Der Clash of Civilisations – wie ihn Huntington beschwört - ist in Deutschland bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund faktisch non-existent.
Wie kann der Wojna angesichts der hohen Kriminalitätsrate von ausländischen Jugendlichen so etwas behaupten? Ist es nicht gerade die fremdländische Herkunft, und mitunter die Religion, die Migranten dazu bringt, in unserer Gesellschaft querzuschlagen?
Eben nicht. Es hat viel mehr etwas damit zu tun, dass diese Jugendlichen nämlich überhaupt KEINE Heimat haben. Sie nicht Fleisch noch Fisch, weder libanesisch noch deutsch.
Auf die Frage angesprochen, was das denn für ein Baum sei, der sich auf der libanesischen Flagge befindet, konnten mir meine libanesischen Workshopteilnehmer keine Antwort geben.
Statt dessen kam das Eingeständnis, dass die libanesischen Teilnehmer ihre „Heimat“ noch niemals einen Besuch abgestattet hatten.
Meiner Meinung nach ist eine verfehlte Einwanderungspolitik zu Zeiten der Gastarbeiter betrieben worden, die zu einer Ghettoisierung geführt hat. Ein Einwanderungsmodell wie das der USA wäre hier gefragt gewesen, wo Familien zum Sprachunterricht animiert werden und eine ganzheitliche Betreuung die Integration erleichtert.
Nun weitet sich das Problem eben unweigerlich auf die junge Generation aus. Keine Beachtung und Wertschätzung gepaart mit Heimatlosigkeit und fehlenden Identifikationsfiguren (respektive den falschen) bereitet den Nährboden für Kriminalität unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
Posted by: wojna
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